Die Kreide – sie wurde vor über 350 Jahren erfunden. Die Wilhelmstadtschulen nutzen sie seit knapp zwei Jahrzehnten. Es ist höchste Zeit für eine Veränderung. Sie kommt nun durch neue und interaktive Tafeln für den Unterricht 2.0.

Die Digitalisierung an den Wilhelmstadtschulen schreitet weiter voran. Kürzlich erreichte der Bildungscampus einen weiteren Meilenstein. Sämtliche Klassenräume in Haus 14 (das Gebäude der Wilhelmstadt Grundschule sowie der Wilhelmstadt Oberschule) verfügen nun über interaktive Tafeln. Außerdem kann fortan auch der Unterricht in allen Fachräumen digitaler geführt werden. Denn das Laborgebäude verfügt mittlerweile ebenfalls flächendeckend über interaktive Tafeln. Die Einbaumaßnahmen im Wilhelmstadt Gymnasium dauern derweil an (mehr dazu weiter unten).

49 neue Tafeln

In der Wilhelmstadt Grundschule und Wilhelmstadt Oberschule baute der Träger 19 interaktive Tafeln ein. Im Laborgebäude kamen weitere neun Tafeln hinzu. Das Wilhelmstadt Gymnasium verfügt momentan noch nicht über die interaktiven Tafeln. Aber auch hier bringen Bauarbeiter demnächst 21 interaktive Tafeln an. Der Grund für die längere Einbauzeit: Die Türen der Klassenräume befanden sich bisher jeweils mittig. Dadurch hätten die Geräte nicht genügend Platz gehabt. Aus diesem Grund wird dort momentan noch gebohrt, gehämmert und gesägt. Bauarbeiter reißen die Wände ein, um die Türen der Klassenräume zu versetzen und anschließend neue Wände einzuzimmern. Im Zuge der Bauarbeiten erneuern sie ebenfalls alle Internetkabel und WLAN-Anschlüsse. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen erfolgt dann der Einbau der interaktiven Tafeln.

Voraussichtlich nach den Sommerferien, wenn das neue Schuljahr beginnt, werden die Klassen im Gebäude des Wilhelmstadt Gymnasiums mit neuen Wänden, einem neu aufgebautem und schnelleren Internet und interaktiven Tafeln in neuem Glanz erstrahlen. Ab dem kommenden Schuljahr werden dann alle SchülerInnen auf dem Campus Wilhelmstadtschulen durch interaktive Tafeln für den Unterricht 2.0 digitaler lernen können.

Finanzierung durch Eigenmittel und Zuschüsse

Im Rahmen des Digitalpaktes Schule stellte der Träger IBEB gGmbH beim Berliner Senat einen Antrag auf Zuschüsse für seine Investitionen in die Digitalisierung. Der Antrag beinhaltete drei Kernbereiche:

  1. Verbesserung der kabelgebundenen LAN-Internetanschlüsse
  2. Verbesserung der kabellosen Internetversorgung über das WLAN
  3. sowie die Ausrüstung aller Klassenzimmer mit einer interaktiven Tafel

Nach der Bewilligung der Zuschüsse bildete der Träger eine Arbeitsgruppe, die aus Lehrkräften, den Schulleitungen und dem Digitalisierungsbeauftragten der Wilhelmstadtschulen besteht. Die Arbeitsgruppe führte dann die vorbereitenden Arbeiten für die Digitalisierungsmaßnahmen durch. Dazu zählt unter anderem die öffentliche Ausschreibung der Digitalisierungs- und Umbaumaßnahmen.

Neue Möglichkeiten im Unterricht 2.0

Die interaktiven Tafeln können vielseitig eingesetzt werden. Sowohl im Homeschooling und im Wechselunterricht, aber vor allem bei der Visualisierung und der interaktiven Arbeit mit dem Schulstoff. Des Weiteren erhielten die Lehrkräfte im Vorfeld eine Schulung, in der sie über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und die Bedienung der interaktiven Tafeln aufgeklärt wurden.

Funktionen

Im Großen und Ganzen ähneln die interaktiven Tafeln herkömmlichen Tablets, wenn man davon absieht, dass der Bildschirm der TÜV-zertifizierten Geräte um ein Vielfaches größer ist. Ihr Touchscreen erstreckt sich über den ganzen Bildschirm. Bewegungssensoren und mehrere Mikrofone ermöglichen Videokonferenzen, Fernunterricht, Sprachsteuerung und interaktive Bewegungsübungen. Ebenso können alle herkömmlichen Schreib- und Lernprogramme aus einem App-Store heruntergeladen werden. Wer nicht sofort den großen Sprung wagen möchte, kann ergänzend die aufklappbaren bzw. aufschiebbaren Whiteboards nutzen.

Damit verabschieden sich die Wilhelmstadtschulen langsam aber sicher von der vor über 350 Jahren erfundenen Kreide. Sie hat lange und gut gedient. Nun ist die Zeit reif für eine Veränderung, weg von der analogen Kreidetafel hin zu interaktiven Tafeln für den Unterricht 2.0. Wir sagen danke für die jahrelange und gute Zusammenarbeit!