Studium oder Ausbildung? Diese Frage stellen sich viele AbiturientInnen. Unsere ehemalige Schülerin Katrin Schitz (20) hat sich für eine Ausbildung zur Hotelfachfrau entschieden und ist glücklich damit.  Wir sprachen mit ihr über ihre Zeit auf dem Wilhelmstadt Gymnasium und darüber, was sie heute macht.

Sie besuchten sechs Jahre lang das Wilhelmstadt Gymnasium. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück? 

Rückblickend ist mir insbesondere unser Schulleiter, Herr Baykus, in Erinnerung geblieben. Während der Schulzeit und auch darüber hinaus hat er mich sehr geprägt. Er hat nicht nur sehr interessanten und verständlichen Unterricht geführt, sondern auch fortwährend alle SchülerInnen individuell gefördert und motiviert.

Wie ist er dabei vorgegangen?

Herr Baykus hatte stets ein offenes Ohr für uns und das unabhängig davon, ob es sich nun um schulische oder private Angelegenheiten handelte. Er zeigte immer Verständnis und war immer bereit, uns bei allem, wo er nur konnte, zu unterstützen. Man hat jedes Mal gemerkt, dass ihm viel an uns als Menschen liegt. Ihm war zudem wichtig, dass wir einen guten Abschluss schaffen. Ohne die tatkräftige Unterstützung von Herr Baykus hätte ich wahrscheinlich mein Abitur nicht beendet.

Sie haben 2018 Ihr Abitur gemacht. Wie empfanden Sie die Zeit nach dem Abitur?

In der Zeit nach dem Abitur habe ich mir erstmal ein Jahr Pause genommen. Da ich noch nicht wusste, ob ich studieren oder eine Ausbildung machen soll, war ich in dieser Phase erwerbstätig. Mein Problem bestand darin, dass die meisten Studienfächer mich einfach nicht angesprochen haben und an eine Ausbildung hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gedacht. Im Jahr nach meinem Abitur hatte ich auf Events und in Hotels als Servicekraft und Hostess gearbeitet. Irgendwann arbeitete ich fast nur noch im Hotel Adlon.

Und dort machen Sie jetzt auch eine Ausbildung zur Hotelfachfrau?

Genau. Das Angebot kam dabei von der Hotelleitung. Als ich mich dann mit dem Berufsbild der Hotelfachfrau auseinandersetzte, merkte ich, dass es etwas ist, was ich gerne machen möchte. In der Ausbildung lernt man sehr viele Bereiche im Hotel kennen und kann somit vieles ausprobieren. Nach der Ausbildung kann man sich dann für eine Richtung entscheiden.

Welche Bereiche lernen Sie während der Ausbildung kennen?

Angefangen vom Restaurant, der Rezeption, der Finanzabteilung bis hin zum Eventmanagement gibt es sehr viele Bereiche, in die man sich während der Ausbildung einarbeitet.

Haben sie noch Kontakt zu der Schule? 

Ja. Ich helfe ab und zu mit, an Infoständen Flyer zu verteilen. Daneben betreue ich auch samstags die SchülerInnen bei ihren MSA-Vorbereitungskursen. Auch am Tag der offenen Tür wirke ich mit.  Zudem moderiere ich die Abschlussfeiern der zehnten und elften Klassen.

Sie haben das Abitur bereits durchlaufen. Wie lautet Ihre Empfehlung an die Jugendlichen, die jetzt das Abitur durchlaufen?

Da die Abiturphase eine sehr stressige Zeit ist, sollten sie danach eine Pause einlegen und einfach entspannen. Zudem sollten sie einiges ausprobieren, bevor sie mit dem Studium oder mit einer Ausbildung beginnen. Durch Betriebspraktika kann man sich beispielsweise ein Bild davon machen, ob ein Beruf einem liegt oder nicht.

Sie selbst haben sich nicht für einen Studium, sondern für eine Ausbildung entschieden. Warum?

Während meiner einjährigen Pause zwischen der Schule und der Ausbildung habe ich allmählich gemerkt, dass ich eine Person bin, die nach dem Prinzip „Learning by doing“ tickt. Mir macht die praktische Arbeit mehr Spaß als die Theorie. Daher habe ich mich für eine Ausbildung entschieden. Wichtig ist, dass jeder für sich selbst den richtigen Berufsweg findet.

Frau Schitz, wir bedanken uns für das Gespräch.