SchülerInnen und ihre Familien nahmen am Projekt „Ramadankisten zum Zuckerfest“ teil, um Kindern in deutschen Flüchtlingsunterkünften eine Freude zu bereiten. Anlass ist der Fastenmonat Ramadan und das daran anschließende Ramadanfest (auch Zuckerfest genannt). 33 Geschenkkisten und über 100 Spielsachen kamen so zusammen.

Projekt „Ramadankisten zum Zuckerfest“

Der Fastenmonat Ramadan ist ein Monat der Entsagung, aber auch, was vielen nicht bekannt ist, auch ein Monat des Gebens, Spendens und Schenkens. Er endete mit dem Zuckerfest am 2. Mai. Während Millionen von Menschen auf der ganzen Welt das Ramadanfest (arabisch: Eid al-Fitr) begehen, nahmen SchülerInnen, ihre Eltern und Lehrkräfte dies zum Anlass, um mit den Kindern am Projekt „Ramadankisten zum Zuckerfest“ teilzunehmen. Dabei handelt es sich um ein Hilfsprojekt von Kindern für Kinder, bei dem Kisten befüllt und als Geschenke verpackt werden, damit sie zum Ramadanfest überreicht werden können.

Die Kinder erhielten im Vorfeld von ihren Lehrkräften Abreißzettel, auf denen stand, was sie für die Ramadankiste mitbringen können. Anschließend wurde mit den Kindern in der Gruppe eine gemeinsame Ramadankiste gepackt und gestaltet. Aber auch zuhause bereiteten Kinder zusammen mit ihren Eltern Ramadankisten vor und gaben sie in der Sammelstelle in der Schule ab. Insgesamt kamen so 33 Geschenkkisten, unter anderem mit Süßigkeiten und Schreibutensilien gefüllt, und über 100 Spielzeuge zusammen.

Geschenkübergabe in der DRK Gemeinschaftsunterkunft

Zwei Pädagogen beluden mit der Hilfe einer Viert- und einer Fünftklässlerin ihr Auto. Gemeinsam fuhren sie zu viert zur neu eröffneten DRK Gemeinschaftsunterkunft im Norden Spandaus. Dort angekommen, übergaben sie die Geschenkkisten an die Leiterin und die Sozialpädagogin der Unterkunft. Sie zeigten sich sehr erfreut und verwies darauf, dass allein in ihrer Gemeinschaftsunterkunft 120 Kinder aus den unterschiedlichsten Ländern leben und solche Geschenke deren Alltag erheitern würden. Projektkoordinator Gündüz betonte zudem, dass die Kinder die Ramadankisten unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit erhalten. Dazu gehören beispielsweise auch die Kinder von Ukraine-Flüchtlingen. Ziel sei es, die Kultur des Miteinanders zu stärken und auch anderen Kulturen Interesse zu zeigen. Zudem schafft das Projekt eine Sensibilisierung für interkulturelles Zusammenleben und beugt damit Vorurteilen gegenüber anderen Kulturen vor. Insgesamt stellt es für alle Kinder eine Bereicherung dar, da sie damit Feste der Welt kennenlernen und ihr Allgemeinwissen ausbauen.

Zwei Initiatorinnen des Projekts, Frau Dr. Edel von InsL e.V. und Frau Balci vom House of One, gaben hierzu folgende Erklärung ab:

„Wir möchten den Kitas sowie den Schulen das Feiern muslimischer Feste erleichtern. Damit soll eine Brücke in die für viele fremd erscheinende muslimische Kultur gebaut werden. Den Kindern andere Kulturen näher zu bringen und damit ein Zeichen von Anerkennung und Wertschätzung zu setzen, ist ebenfalls ein Ziel.
Da Ramadan eine Zeit der Reflexion, der Barmherzigkeit und der Liebe ist und auch eine Zeit des Gebens und des Teilens, ist daraus die Idee der „Ramadankiste“ zum Ramadanfest entstanden. Als Empfänger der Kisten sind Flüchtlingsheime im Taunus und Berlin und Unterkünfte für ukrainische Geflüchtete vorgesehen. Ein Angebot von Kindern für Kinder unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit.“

Interkulturelle Projekte in Schulen und Kitas

In deutschen Schulen und Kindergärten werden alljährlich die bekannten christlichen Feste Weihnachten und Ostern gefeiert. Alle Kinder nehmen daran unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit teil. Es entspricht dem Bildungsauftrag der Einrichtungen, religiöse Feste zu feiern und die damit verbundene Tradition und Kultur den Kindern zugänglich zu machen. Die kulturelle Vielfalt ist eine Bereicherung für jede Gesellschaft und gewinnt im Rahmen der globalen Migration immer mehr an Bedeutung.